Eine Beschreibung, die ich hier immer ganz passend finde ist: Gefühle sind für Kinder wie ein Sturm im Kopf. Und ja, sie sind intensiv, unvorhersehbar und manchmal überwältigend aber - und hier kommt die gute Nachricht - die Fähigkeit, mit diesen Gefühlen umzugehen, ist erlernbar – und genau hier setzt die Gefühlsregulation an.
Warum ist Gefühlsregulation wichtig?
Wenn Kinder lernen ihre Emotionen zu regulieren, haben sie die Möglichkeit besser mit Stress umzugehen und in anspruchsvollen Alltagssituationen ein "kühlen Kopf" zu bewahren. Studien zeigen, dass Kinder, die ihre Emotionen gut regulieren können auch langfristig erfolgreicher in Schule und Sozialleben sind. Eine Untersuchung der Universität Harvard (2015) ergab, dass emotionale Selbstregulation ein wichtiger Faktor für späteren beruflichen und privaten Erfolg ist.
Wie können Kinder ihre Gefühle besser steuern?
Hier ein paar Tipps, die Sie gemeinsam mit Ihren Kindern anwenden können, wenn es mal wieder rund geht:
Gefühle erkennen und benennen: Der erste Schritt ist, Emotionen zu erkennen. Nutzen Sie einfache Gefühlswörter wie „wütend“, „traurig“ oder „aufgeregt“. Ein Emotionsrad (Abbildungen dazu finden Sie einfach über das Internet) kann Kindern helfen, ihre Gefühle besser zu identifizieren.
Atemübungen und Pausen: Eine einfache Technik ist die "5-4-3-2-1"-Übung: Kinder konzentrieren sich auf fünf Dinge, die sie sehen, vier, die sie hören, und so weiter. Diese Technik bringt sie zurück ins Hier und Jetzt (und hilft auch Erwachsenen sehr gut ;).
Mitfühlendes Zuhören: Statt Gefühle zu bewerten („Das ist doch kein Grund traurig zu sein“), ermutige dein Kind, über seine Emotionen zu sprechen. Zeige Verständnis und signalisiere: "Es ist okay, das so zu fühlen."
Ein praktisches Beispiel: Der „Gefühlsstopp“
Fühlt sich ein Kind überwältigt, hilft die STOPP-Methode:
S: Stoppen und tief durchatmen.
T: Die Situation überdenken.
O: Optionen überlegen (Was kann ich tun?).
P: Positiv handeln (eine Lösung umsetzen).
Ein Blick auf die Wissenschaft
Eine Studie der Universität Münster (2020) zeigt, dass Kinder, die regelmäßig emotionale Übungen machen, wie etwa Achtsamkeit oder Atemübungen, schon nach wenigen Wochen weniger impulsiv reagieren und ihre Emotionen bewusster steuern können.
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